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Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Am frühen Vormittag (Ortszeit) des 11. September 2001 verübte eine Gruppe islamistischer Selbstmordattentäter, die das Terrornetzwerk Al-Qaida dazu ausgebildet und beauftragt hatte, die bislang schwersten und folgenreichsten Terroranschläge in der Geschichte der USA. Die Attentäter entführten zwischen 8:10 Uhr und etwa 9:30 Uhr vier Passagierjets auf Inlandsflügen, lenkten zwei davon in die Türme des World Trade Centers (WTC) in New York City und einen in das Pentagon in Arlington, Virginia bei Washington (D.C.). Ein weiteres Flugzeug (United 93) mit unbekanntem Anschlagsziel wurde möglicherweise durch Kämpfe zwischen Passagieren und Entführern in der Nähe von Pittsburgh, Pennsylvania zum Absturz gebracht.

Bei diesen Anschlägen, in denen vier entführte Passagierflugzeuge als Werkzeuge benutzt wurden, starben insgesamt etwa 3.000 Menschen:

  • 2.602 Menschen in und an den beiden Türmen des World Trade Centers
  • 125 Personen im Pentagon[1]
  • 5 Personen erlagen später im Krankenhaus den erlittenen Verbrennungen
  • 247 Passagiere und Besatzung und die 19 Entführer in den Flugzeugen
  • 24 weitere Personen gelten offiziell als vermisst[2]

Die Türme des WTC stürzten jeweils ein bis 1½ Stunden nach den Kollisionen infolge der durch die Kerosinbrände geschwächten Gebäudestruktur zusammen. In dieser Zeitspanne gelang die Evakuierung eines großen Teils der Gebäudenutzer. Schätzungen nennen Zahlen von 15.000 bis 18.000 geretteten Angestellten aus beiden Türmen.

Fünf weitere Gebäude des WTC, darunter das benachbarte WTC 7, wurden durch Trümmerschäden und Feuer ebenfalls zerstört, ebenso vier U-Bahnstationen. 23 weitere Gebäude, die das WTC umgaben, wurden zum Teil so schwer beschädigt, dass sie später aufgegeben werden mussten.

In Arlington bei Washington zerstörte der Flugzeugaufprall und das dadurch ausgelöste Feuer einen Flügel des Pentagongebäudes.

Die Anschläge werden in den USA mit dem Kürzel „9/11“ (nine-eleven) bezeichnet, das die US-amerikanische Schreibweise des Datums wiedergibt, oder mit „September 11 attacks“. Auf deutsch werden sie meist „die Anschläge vom 11. September“ genannt.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

Ablauf

Das erste Anzeichen der Entführungen war das Ausfallen des Transpondersignals von American Airlines Flug 11 um 8:20 Uhr Ortszeit (12:20:40 UTC). Kurze Zeit später wurde durch einen Anruf der Stewardess Madeline Amy Sweeney bei der Bodenkontrolle bestätigt, dass es sich um eine Entführung handelte. Spätere Ermittlungen ergaben, dass die Entführung gegen 8:15 Uhr geschah, als auch United Airlines Flug 175 abhob.

Gegen 8:38 Uhr wurde NORAD, die zentrale Stelle zur Luftverteidigung, über die Vorfälle informiert, verbunden mit der Bitte um eine visuelle Überprüfung von Flug 11 durch Militärflugzeuge. Um 8:45 Uhr, ungefähr zur selben Zeit, zu der auch Flug 175 der United Airlines entführt wurde, starteten zwei F-15. Der abgeschaltete Transponder hinderte die Fluglotsen jedoch, deren Piloten sofort die Position von Flug 11 mitzuteilen.

Um 8:46 Uhr Ortszeit (12:46:40 UTC) flog American Airlines Flug 11 in den Nordturm des World Trade Centers. Zu diesem Zeitpunkt ging man noch von einem Unfall aus. Im Südturm wurden die Menschen durch Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, Ruhe zu bewahren und an ihrem Arbeitsplatz zu bleiben. 17 Minuten später, um 9:03 Uhr (13:03 UTC) flog das zweite Flugzeug (United Airlines Flug 175) in den Südturm des WTC.

Damit wurde den Behörden klar, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern einen gezielten Angriff handelte. Daraufhin wurden nach und nach alle Zivilflüge in den USA eingestellt und Abfangjäger gestartet, um New York zu schützen.

American Airlines Flug 77 war zwischen 8:50 und 9:00 Uhr entführt worden. Um 9:37 Uhr Ortszeit flog der Jet in das Pentagon und schlug einen Tunnel durch das Gebäude. Die Schäden und das nachfolgende Feuer bewirkten dann gegen 10:10 Uhr den Einsturz der beschädigten Abschnitte.

Als Reaktion auf diesen weiteren Angriff wurden gegen 9:45 Uhr alle Flugzeuge unter Androhung eines Abschusses aufgefordert, den nächstmöglichen Flughafen anzusteuern. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das vierte Flugzeug, United Airlines Flug 93, allerdings schon in der Gewalt der Entführer. Als sein Anschlagsziel werden das Weiße Haus, das Kapitol in Washington oder der Landsitz des US-Präsidenten in Camp David vermutet. Um 10:03 Uhr stürzte es infolge eines Kampfes zwischen den Entführern und den Geiseln an Bord in der Nähe von Pittsburgh ab. Entgegen ersten Berichten brachten die Entführer, nicht die Geiseln, das Flugzeug zum Absturz.

Mit zusammen rund 90 m³ Treibstoff wirkten die in das WTC geflogenen Jets wie große Brandbomben. Der Südturm stürzte nach 56 Minuten um 9:59 Uhr, der Nordturm nach 102 Minuten um 10:28 Uhr komplett ein. Knapp dreitausend Menschen, darunter 343 Feuerwehrleute, befanden sich noch in den Türmen und wurden beim Einsturz getötet. Dutzende waren bereits aus den oberen Stockwerken in den Tod gesprungen, da ihnen alle Fluchtwege abgeschnitten waren und sie im Feuer zu verbrennen drohten. Um 17.20 Uhr fiel das Gebäude WTC 7 nach Trümmerschäden und Bränden in sich zusammen.

 

Skizze der WTC-Türme mit Lage der Flugzeugeinschläge
Skizze der WTC-Türme mit Lage der Flugzeugeinschläge

 

Rettungseinsätze nach den Terroranschlägen

Mit dem Beginn des Rettungseinsatzes hatten die Einsatzkräfte ganz unterschiedliche Probleme zu bewältigen. Zum großen Teil zeitgleich laufen Aktionen verschiedener Organisationen:

a) Die Bemühungen die Flugsicherung (lokal, regional und national - Federal Aviation Administration, FAA) zielen zunächst auf eine unblutige Beendigung von Entführungen ziviler Passagierflugzeuge. Erst in einer zweiten Phase gibt es Versuche, Flugzeuge vor dem Erreichen eines vermuteten Ziels abzufangen und eventuell abzuschießen.

b) Die Hafenbehörde von New York[3], Hausbesitzer des WTC, ist eine quasi staatliche Einrichtung, mit eigenen Polizei- und Rettungseinheiten. Bei einem Schadensereignis in dieser Größenordnung soll sie die Arbeit von städtischer Feuerwehr und Polizei unterstützen. Ein Teil ihrer internen Leitstellen sind sehr früh durch die Explosion der beiden Flugzeuge in den Türmen zerstört und können auch nicht vor Ort ersetzt werden. 84 Mitarbeiter der Hafenbehörde sterben bei den Evakuierungsarbeiten, an denen sie konsequent teilnehmen.

c) Die Feuerwehr will nach der Explosion von Flug AA 11 im Nordturm die dort tätigen Angestellten evakuieren und evtl. den Brand löschen. Relativ bald wird das Ziel auf die Rettung und Evakuierung der Beschäftigten zurückgenommen.

Mit Teileinstürzen der Gebäude wird spätestens ab der Explosion von Flug UA 175 im Südturm gerechnet. Es werden weitere Hilfskräfte und Transportmittel für Verletzte alarmiert und herangeführt. Der Räumungsbefehl an die Feuerwehreinheiten im Nordturm führt nur zum Teil zum Abbruch der dortigen Rettungsarbeiten.

Nach dem Einsturz des Südturms muss die Bergung dort Verschütteter beginnen. Die Befehlsinfrastruktur der FDNY ist nun bereits teilweise zerstört. Nach dem Einsturz des Nordturms muss die Bergung Verschütteter auch dort beginnen. Durch den Einsturz beider Türme sind weitere Gebäude im Umkreis von 500 m zum Teil massiv gefährdet. Die Befehlsinfrastruktur der FDNY ist danach zum großen Teil zerstört und muss neu aufgebaut werden.

d) Die New Yorker Polizei will zunächst durch Absperrungen die Arbeiten der Feuerwehr erleichtern und insbesondere die Evakuierung der Türme unterstützen. Erste Schritte zur Aufklärung des Ablaufs der Angriffe werden eingeleitet. Später sind weiträumige Absperrungen und Verkehrsumleitungen erforderlich. Die Helikopter liefern der Polizeiführung wichtige Informationen über die Lage in den Türmen. Diese und weitere Informationen gelangen fast gar nicht bis zur Einsatzleitung der Feuerwehr. 23 Polizisten (m/f)) sterben bei den Evakuierungsarbeiten am ersten Tag.

e) Weiter sind beteiligt: FBI, FEMA, Staat New York, die Bundesregierung und verschiedene weitere Bundesbehörden. US-Militär soll die Flugsicherung unterstützen, u.a. das National Military Command Center (NMCC).

 

Täter und Auftraggeber

Die direkt beteiligten Personen

Die Passagierlisten der entführten Flugzeuge machten rasch klar, dass es sich bei den Tätern um Islamisten gehandelt hatte. Veröffentlicht wurden jedoch, beispielsweise bei CNN, nur getrennte Opfer- und Täterlisten, welche den jeweiligen Flügen zugeordnet wurden. Als Auftraggeber wurde kurz nach den Anschlägen der Chef des Terrornetzwerks Al-Qaida, Osama bin Laden, vermutet und benannt.

Dieser bekannte sich zunächst nicht öffentlich zu den Anschlägen, sondern stritt in einem Interview sogar jede Verbindung ab. Erst im Verlauf des Afghanistankrieges wurde ein umstrittenes Videoband entdeckt, in dem er mit führenden Mitgliedern seiner Gruppe über die Planung der Anschläge sprach. In weiteren Erklärungen und Videobotschaften bekannte er sich dann zu seiner Führungsrolle, zuletzt wenige Tage vor der Wiederwahl von George W. Bush zum US-Präsidenten im November 2004.

Die Terrorgruppe Al-Qaida hat sich seit etwa 1991 – dem Zweiten Golfkrieg der USA gegen den Irak und der anschließenden Stationierung von US-Militär in Saudi-Arabien – auf den Kampf gegen „den Westen“ und seine Werte orientiert. Sie sehen die USA als den „großen Satan“, der den „kleinen Satan“ (den Staat Israel) decke, um die islamische Nation zu unterdrücken, zu spalten, ihre Reichtümer auszubeuten und sie an ihrer Einigung und Ausbreitung des Islam zu hindern. Sie sehen den Westen von „Ungläubigen“ und „Kreuzzüglern“ (Juden und Christen) beherrscht. Daraus leiten sie das Recht zum wahllosen Töten von Zivilisten und Bürgern verschiedenster Nationen ab, darunter auch Muslimen in den USA.

Die Al-Qaida steht ideologisch einer fundamentalistischen Variante der Wahabiten nahe, deren Heimat Saudi-Arabien ist. Sie sehen die USA als Ursprung einer angeblichen „jüdischen Weltverschwörung“, die sie mit dem Zionismus und dem Staat Israel gleichsetzen. Das WTC galt ihnen als Symbol einer „geballten Finanzmacht der Juden“, die nach ihrer Meinung die Finanzmärkte der Welt „lenken und skrupellos für ihre Herrschaftsabsichten benutzen“ würden.

Die Organisation hat seit etwa 1990 eine unbekannte Zahl Freiwilliger als mögliche Attentäter ausgebildet. Sie hat keine straffe zentrale Führung. Ihre Anhänger bilden kleine Gruppen, die jahrelang kulturell angepasst in ihren Gastländern als „Schläfer“ leben und dann auch auf eigene Initiative hin aktiv werden. Einige der Attentäter des 11. September 2001, darunter ihr Anführer Mohammed Atta, lebten zuvor als Studenten in Hamburg. Dort wurden die Anschläge auf das WTC und das Pentagon geplant. Nach ihrer Einreise in die USA absolvierten sie dort eine verkürzte Pilotenausbildung. Sie waren dem FBI teilweise bis zu zwei Jahre vor den Anschlägen bekannt und wurden überwacht.

 

Täterideologie und Vorgeschichte

Die Anschläge vom 11. September waren nicht die ersten Anschläge der Al-Qaida gegen US-amerikanische Ziele. Bereits in den Jahren zuvor griff ein Selbstmordattentäter das Kriegsschiff USS Cole (DDG-67) im Jemen an; es folgten Bombenattentate auf US-Botschaften in Kenia und Tansania sowie bereits 1993 ein erster Sprengstoffanschlag in der Tiefgarage des WTC. Die USA antworteten unter US-Präsident Bill Clinton bereits mit Raketenangriffen auf vermutete Terroristen-Lager in Afghanistan und eine vermeintliche Chemiewaffenfabrik im Sudan.

In den 1980er Jahren hatten Bin Laden und seine Mitstreiter als ausländische Mudjahedin am Partisanenkrieg gegen die russische Besetzung Afghanistans teilgenommen. Die CIA belieferte diese „Gotteskrieger“ mit je zur Hälfte von den USA und Saudi-Arabien finanzierten Waffen sowie mit Geheimdienstinformationen und half auch bei deren Ausbildung in Pakistan. Ihr Hauptfeind war damals die Sowjetunion als „Unterdrücker“ der islamischen Afghanen und der Tschetschenen sowie Jugoslawien bzw. später Serbien als „Unterdrücker“ der islamischen Albaner und Bosnier.

Der wahhabitische Islamismus setzt auch auf Propaganda vor allem in arabischen und muslimischen Gesellschaften. Er sieht seine Gewaltakte als Mittel, alle Muslime im „Befreiungskampf“ gegen die Dominanz des Westens zu vereinen. Dabei wendet er seine Terrorakte auch gegen Zivilisten, die als „Kollaborateure“ zur Zielscheibe werden oder einfach als zufällige Terroropfer mit in Kauf genommen werden. Hauptkampfgebiet ist nach den letzten Aufrufen Bin Ladens der Irak.

Obwohl sich die meisten Iraker heute gegen den Terror aussprechen, findet die Al Qaida in manchen Strömungen muslimischer Gesellschaften, besonders in Pakistan, Indonesien und Saudi-Arabien, Rückhalt. Dies hängt auch mit der traditionellen Verbindung von Religion und Politik in islamischer Tradition zusammen. Für streng gläubige Muslime ist jede Staats- und Gesellschaftsform außerhalb der Scharia verwerflich. Darum sehen manche sich legitimiert, die Welt der „Ungläubigen“ mit Terrorakten zu zerstören.

Im Islam gibt es allerdings keine Garantie, dass man nach dem Tod ins Paradies kommt, selbst wenn man sein ganzes Leben lang gute Werke getan hat. Alles hängt davon ab, wie Allah einmal entscheiden wird. Wenn aber ein Muslim im Dschihad stirbt, muss er im Grab nicht auf das Gericht warten, sondern kommt sofort ins Paradies (Sure 4,74; 9,89 u.a.). Gerade junge Muslime aus ärmlichen Verhältnissen fühlen sich von der Dschihad-Ideologie angezogen.

Die Rolle der Religion als Ursache des islamistischen Terrors ist umstritten. Die Täter verstehen ihre Anschläge als eine Form des Dschihad und berufen sich dazu auf den Koran, der ihnen befehle, all jene zu töten, die sich nicht zum Islam bekehren wollten, z.B. Sure 9,5:

Tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, und ergreift sie und belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf.

Andere islamische Theologen weisen jedoch darauf hin, dass der Koran den Angriffskrieg, das Töten ohne Not, das Töten Unschuldiger und Selbstmordanschläge ausdrücklich verbiete. Sie sehen den islamistischen Terrorismus ihrerseits als Abkehr vom „wahren“ Islam und bestreiten, dass Osama bin Laden überhaupt das Recht habe, eine Fatwa auszusprechen.


 

Folgen

Unmittelbare öffentliche Reaktionen

 

Wandgemälde: The human spirit
Wandgemälde: The human spirit

 

In Schweigeminuten und Trauerfeiern wurde in zahlreichen Ländern der Opfer der Terroranschläge von New York und Washington gedacht. Die führenden Politiker aller Demokratien verurteilten die Anschläge. Als wenige Minuten nach den Anschlägen der amerikanische Präsident George W. Bush, der sich zu dieser Zeit in einer Grundschule aufhielt, von den Attentaten unterrichtet wurde („Mr. President, Amerika wurde gerade angegriffen“ - zu diesem Zeitpunkt wusste er bereits von dem Absturz eines Flugzeugs in den Nordturm des WTC), schaute dieser kaum von dem Schulbuch auf, in dem er gerade blätterte. Auch auf einen Erlass zur Sicherung Amerikas wartete man vergeblich. Lediglich für seine eigene Sicherheit wurde unmittelbar nach den Anschlägen gesorgt. In Berlin kam es am 15. September 2001 zu einer Solidaritätsdemonstration von etwa 300.000 Teilnehmern, darunter dem damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und dem US-Botschafter Daniel Coats.

In einer großen, landesweit im Fernsehen übertragenen Trauerfeier im Footballstadion von New York gedachten Vertreter aller in New York beheimateten Gruppen und Religionen gemeinsam der Toten und bekräftigten gegenseitig ihre multikulturelle Toleranz als wesentliches Merkmal der Weltmetropole New York.

 

Wohltätigkeit, Memorial funds, Selbsthilfe

Viele Familien und Freunde von Opfern haben Erinnerungsstiftungen (engl.: memorial funds and projects) gespendet oder gegründet, um Not zu lindern und ihr möglichst langfristig vorzubeugen. Soweit dies nach dem Verlust eines Familienangehörigen finanziell gemildert werden kann. Oft sind Selbsthilfegruppen entstanden, die spezielle Schwerpunkte haben, die sich aus der Gruppenzusammensetzung ergeben.

Dazu gehören, neben vielen anderen:

  • Coalition of 9/11 Families (Koalition der "Familiengruppen") - Sie repräsentiert tausende Familienmitglieder, Überlebende und Mitarbeitende von Hilfsdiensten.
  • Beyond the 11th
  • The Peter M. Goodrich Memorial Foundation
  • Our Voices Together
  • Citigroup Relief Fund
  • Children of September 11th
  • Families of September 11
  • Family Steering Committee for the 9/11 Independent Commission
  • The Helping the Heroes Organization
  • Heroic Choices (originally the Todd M. Beamer Foundation)
  • New York City Police Foundation Heroes Fund
  • New York Police and Fire Widows' and Children's Benefit Fund (Kinderhilfestiftung e.V., Witwen- und Waisenfonds der Firefighter Association of New York)
  • New York Fire Fighters 9-11 Disaster Relief Fund
  • NYC Firefighter Survivor Disaster Fund
  • New York State WTC Relief Fund
  • The New York Times 9/11 Neediest Cases Fund
  • Uniformed Firefighters Association of New York
  • WPI Firemen's Fund

Daneben gab es vielfältige Arten Sachspenden zu leisten: Blutspende, kostenfreie Hotelbenutzung, Arzt und Medikamente für Sans-Papiers, Konzerte oder CDs deren Einnahmen zum großen Teil an die Funds ging, mietfreier Büroraum für Gruppenzusammenkünfte usw.

 

Militärische Schritte

Die Anschläge waren der erste quasi militärische Angriff auf dem Festland der USA seit 1814. Sie hatten daher weltweit gravierende politische und militärische Folgen. Die von den USA angeführten Gegenmaßnahmen werden unter dem Begriff „Krieg gegen den Terrorismus“ zusammengefasst.

Zunächst machte US-Präsident Bush in einer Regierungserklärung die Erwartung an die Welt deutlich: Every nation [...] now has a decision to make: either you are with us, or you are with the terrorists. („Jede Nation muss sich nun entscheiden: Entweder seid ihr auf unserer Seite oder auf der der Terroristen.“) Er erklärte damit jedes Land zum Feind, das die USA nicht im Kampf gegen den Terrorismus unterstütze.

Die NATO rief erstmals seit ihrem Bestehen den „Bündnisfall“ aus, fasste den Angriff auf die USA also als Angriff auf alle NATO-Mitgliedsstaaten auf. Trotz dieser und anderer Hilfsangebote unternahm die US-Regierung die ersten militärischen Schritte jedoch zunächst allein. Sie bereitete zunächst einen Angriff auf das Regime der Taliban in Afghanistan vor, dem sie die Unterstützung und Beherbergung der Al-Qaida-Führung vorwarf. Von Beginn an war ein späterer Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein im Gespräch, obwohl diesem keinerlei Verbindungen zur Al-Qaida noch Planungen von Terroranschlägen gegen die USA nachgesagt werden konnten.

Nach internen Streitigkeiten vor allem zwischen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Außenminister Colin Powell wurde Afghanistan ein Ultimatum zur Auslieferung Bin-Ladens gestellt. Das Angebot der Taliban, ihn nach islamischem Gastrecht an ein befreundetes islamisches Land auszuliefern, wurde als unzureichend zurückgewiesen. Einen Monat nach den Anschlägen begann die Bombardierung von Taliban-Stellungen und afghanischer Infrastruktur; bis zum Jahresende war das Regime unter Mullah Omar gestürzt. Dabei bedienten sich die USA auch innerafghanischer Oppositionstruppen, vor allem der sogenannten „Nordallianz“ von Usbeken und Anhängern des am 9. September ermordeten Mujaheddin-Kämpfers Ahmad Schah Massoud. Bin Laden konnte jedoch aus seinem unterirdischen Versteck in Tora Bora entkommen und im Grenzgebiet zu Pakistan untertauchen.

Die anschließende Befriedung und Sicherung des neu eingesetzten, dann durch Wahl bestätigten Präsidenten Hamid Karzai wird vor allem auch durch Bundeswehrtruppen mitgetragen. Damit wurde das im Grundgesetz auf Landesverteidigung begrenzte Einsatzgebiet der Bundeswehr auch auf Einsätze außerhalb des NATO-Gebiets ausgedehnt: Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt, so der damalige Verteidigungsminister Peter Struck (SPD).

 

Politische, straf- und zivilrechtliche Schritte

Die strafrechtlichen und zivilen Schritte wurden und werden von vielen Nationen mitgetragen. Dieser Kampf wurde in vielen westlichen Ländern zum Anlass genommen, Einreisebedingungen zu verschärfen, Überwachungsmaßnahmen auszuweiten und grundlegende Menschenrechte einzuschränken. Die Volksrepublik China erklärte bereits einige Jahre zuvor einen Krieg gegen den Terror. Durch das Einschwenken der USA auf diesen Kurs wurde die Position der chinesischen Führung gestärkt. Russland erklärte nachträglich seinen Krieg in Tschetschenien als Kampf gegen den Terror, um die Kritik daran abzuschwächen.

George W. Bush leitete aus dem Kampf gegen den Terror das Recht der USA auf Präventivkriege ab, was als Bush-Doktrin bekannt wurde. Einerseits gab es verstärkte Zusammenarbeit verschiedener Länder, die zur Festnahme mutmaßlicher Terroristen und zur Zerstörung von angeblichen Terrorgruppen führte, andererseits - hauptsächlich von US-amerikanischer Seite - auch eine Abkehr von internationalen Verträgen und Abmachungen, die vor allem außerhalb der USA zu Irritationen führte. So prägte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld den Begriff des Alten Europa, womit er diejenigen europäischen Staaten meinte, deren Regierungen sich 2003 gegen den zweiten US-Krieg mit dem Irak wandten – insbesondere Deutschland, Frankreich und Russland.

Weltweit wurden die Anstrengungen für die Flughafensicherheit verstärkt.

 

Verhaftungen und Übergriffe

Im Rahmen der Befreiung Afghanistans wurden aus der Umgebung der Taliban über 1.000 Verdächtige gefangengenommen, von denen viele bis heute in Haft sind. Bei ihnen handelt es sich größtenteils um Personen arabischer oder asiatischer Herkunft. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Bedingungen, unter denen diese Menschen - die meisten von ihnen auf dem amerikanischen Militärstützpunkt Guantanamo Bay auf der Insel Kuba - gefangen gehalten werden. Im Einzelnen wird ihnen Kontakt nach außen verwehrt, sie werden ohne Anklage festgehalten und ihre Identität wird geheim gehalten (so dass keine unabhängigen Untersuchungen durchgeführt werden können). Eine Klage auf öffentliche Verhandlung wurde in der Berufungsinstanz abgewiesen. [1] [2] [3]

Bei den in Guantanamo inhaftierten Personen handelt es sich nicht um Kriegsgefangene im Sinne des 4. Artikels des III. Genfer Abkommens über die Behandlung von Kriegsgefangenen. Es stellt sich also die Frage, welches Recht bzgl. der Gefangenen von Guantanamo zur Anwendung kommen kann und ob sie einen besonderen Schutz verdienen.

Neben den offiziellen Maßnahmen gab es kurz nach den Anschlägen in den USA auch zahlreiche durch Rachegefühle motivierte Übergriffe gegen arabisch aussehende Menschen (oftmals auch Turban tragende Sikhs) und islamische Einrichtungen. Diese reichten von Beleidigungen über Todesdrohungen und Brandanschläge bis hin zu einigen Morden [4].

 

 

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